Iris und »†Ðêå†h~Šîñæuš™© - Bloody Moon

Langsam fand die Versammlung ein Ende. Wobei langsam in diesem Fall ein starkes Wort war. Doch Emiras bleib wie er vorher. So wie es von ihm im Moment verlangt war. Anwesend und aufmerksam, aber stumm, da er eben nur ein Diener war. Als die Vampire nach und nach den Raum verließen und er sich relativ sicher sein konnte, dass niemand anderes außer Caim ihn hören könnte, vielleicht noch der Lord des Hauses, doch er bezweifelte dies ebenfalls, da der Mann schon genug zum Nachdenken hatte, als dass er sich auf ein einfaches Gespräch konzentrieren würde, wand er sich an Caim und betrachtete ihn eine weile. Ein unruhiges glimmen war in seinen Augen zu erkennen. " Herr, wäre es eventuell möglich am Morgen die Trainingsräume auf zu suchen, sofern dies nicht vielleicht schon früher ginge?" sprach er höflich. Falls jemand doch mithören sollte, würde er weiterhin nicht als unhöflich abgestempelt werden.
Es wäre ihm selbst zwar lieber gewesen, wenn er nicht dieses Energie-rausch bekommen würde, doch für ihn war sein Zustand noch immer recht neu und durch die Anwesenheit der fremden Vampire fühlte er sich gestresst. Also empfand er einen wirklich starken Drang sich zu bewegen. Sei es denn Muskel und Kampftraining oder einfach die Möglichkeit, einige runden zu rennen.

Nachdenklich starrte Caim auf die Karten vor sich, bevor er aufschaute, da Emiras ihn ansprach. "Sicher.", sagte er knapp und verließ schließlich den Raum. In der Eingangshalle arf der Vampir nur einen kurzen Blick über die Anwesenden, bevor er das Gebäude verließ und die Treppen hinunter stieg.
Auf dem Weg, zog er seine Zigarettendose aus der Hosentasche, zippte eine heraus und steckte sie sich in den Mund. Anschließend zündete er sich diese mit seinem Zippo an und verstaute Dose und Feuerzeug wieder in seiner Hosentasche.
Caim betrachete den Brunnen und lauschte dem gleichmäßigen Plätschern bevor er sich zu einem der seitenpfade umwandte und durch dne Garten des Anwesend zu laufen begann.

Emiras amtete erleichter aus. Er war wirklich froh darüber, dass Caim ihn zumindest etwas verstand, oder eher seine Situation. Vielleicht nicht aus erster Hand aber zumindest durch angeeignetes Wissen, welches Caim über viele Jahre hinweg gesammelt hatte. Somit folgte er Caim auch brav als sie sich ihren Weg aus dem Anwesen hinaus bahnten. Der milde Wind, welcher ihnen entgegen wehte, als sie das Anwesen verlassen hatten war angenehm auf seiner Haut. Es war frisch, was ja kein Wunder war. Immerhin war es sehr früh am Morgen. Er enspannte sich auch sofort. Ihm war bewusst gewesen, dass die Anwesenheit von so vielen Vampiren ihm nicht wirklicht gut tat, doch er war etwas überrascht zu bemerkten, dass er sich extrem angespannt hatte. Nun wurde ihm das klar und er atmete tief durch. Er wusste nicht wie viel Zeit er haben würde um seine überschüssige Energie los zu werden, doch nutzen würde er sich. Er folgte Caim an den Brunnen vorbei und schließlich auch über einen Seitenpfad welchen Caim aussuchte. Sie bewegten sich somit durch den Garten. Er wunderte sich innerlich wohin die Reise ging, doch beschweren würde er sich nicht.

Caim führte seinen Partner durch die großen Gärten, bis zu einem Hecken-Labyrinth. Zielsicher schritt er durch die engen Gänge bis sie zu einem kleinen Platz kamen. Eine Sackgasse mit einem Platz für,...was auch immer. Mittlerwiele hatte Caim seine Zigarette aufgeraucht und blieb schließlich am Platz stehen. Er drehte sich zum Emiras um und schaute diesen fest an. Ohne ein Wort zu sagen, faltete er die Hände und streckte die Arme, so das seine Gelenke nacheinander knackten. Rinige kurze, lockere hüpfer folgten, bevor Caim auf ihn zu hechtete und mit einer Faust nach Emiras zielte.

Emiras schaute sich die Umgebung an, welche ihm nicht wirklich bekannt vor kam. Scheinbar hatte er sich also in diesem Teil des Gartens noch nicht wirklich aufgehalten. Caim blieb stehen und wandte sich zu ihm um. Erst verstand der weißhaarige nicht wirklich was Caim vor hatte, doch nachdem dieser seine Gelenke knacken ließ schließlich mit erhobener Faust auf ihn zu hechtete verstand er. Sofort ging er in eine Verteidigungsposition über, welche er in einem der vielen Bücher über Selbstverteidigung gelesen hatte. Er ließ Caim auf sich zu kommen und passte den genauen Moment ab. Ohne es zu merken verhängten sich seine Pupillen zu schlitzen. Er hob die entgegengesetzte Hand zu der, welche auf ihn zu flog, so dass sie sich auf der gleichen Seite befanden und zog diese im passenden Moment in eben diese Richtung. Somit drückte er die Hand von Caim mit seinem Handgelenk von sich weg. Dies gab ihm einen Moment in welchen er den Angrif erwidern konnte, welchen er natürlich auch nutzte. Seine andere Hand fuhr vor und er zielte mit seinem Handballen auf das Kinn von Caim. Vielleicht war das eine sehr drastische Aktion. Doch vorher hatten Angreifer es immer wirklich auf sein Leben abgesehen gehabt.

Caim reagierte blitzschnell. Er duckte sich unter Emiras' Arm durch, verlagerte sein Gewicht auf das vordere Bein und nutzte den Schwung der Drehung um sich mit einer rückwärts Drehung hinter Emiras zu positionieren. Der Vampir hob die linke Hand und lies die Handkante auf Emiras niedersausen, in Richtung Genick. Auf seinem Gesicht ruhte ein schelmisches Grinsen, als wäre der Vampir sich des Sieges bereits sehr sicher.

Emiras entging dem Schlag indem er sich in die Hocke fallen ließ und eine Rolle nach vorne Machte. Als er nach kurzer Zeit wieder stand drehte er sich zu Caim um und ging erneut in eine Verteidigungshaltung. Seine Haare waren noch etwas zerzauster als vorher und seine Kleidung etwas zerknittert, doch in seinen Augen war ein glimmen zu sehen, was zeigte, das er eine gewisse Amüsants aus dem kleinen Kampf bezog. Sonst wirkten seine Züge eher konzentriert und ernst, als wenn ihn die Situation kalt lassen würde. Doch Caim kannte ihn ja inzwischen gut genug um bestimmte Launen in Emiras Augen heraus zu sehen.

Caim nahm wieder eine Grundkampfhaltung ein und wartete auf Emiras Reaktion. Ihre Bewegungen waren im Kiesboden gezeichnet. Der Vampir neigte den Kopf zu den Seiten und ließ den Nacken zweimal laut knacken.

Emiras betrachtete, wie Caim seine Grundhaltung einnahm und veränderte seine Haltung etwas, nur um in eine Angriffsposition über zu gehen. Schnell hastete er vor und schlug schnell mit einer Hand nach Caim. Dabei achtete er jedoch darauf, selbst bei einem Abwehren nicht aus dem Gleich Gewicht gebracht zu werden. Es war anstrengend, doch er besaß mittlerweile die dafür nötige Körperspannung. Ebenfalls war ihm die Technik eines Nahkampes in seinen Erinnerungen eingebrannt. Er musste sie nur noch anwenden. Auf den ersten Schlag folgte ein weiterer.

Caim hob eine Hand um den Angriff abzuwehren und während er mit der Handfläche erst die Faust und dann den Arm von Emiras drehte sich Caim zur Seite. Als der Zweite Schlag folgte wehrte er auch diesen mit einer Armbewegung ab um anschließend den Ellenbogen auf Emiras Brustbein zusausen zu lassen. Dazu machte er einen Schritt auf seinen Gegenüber zu ohne das Gleichgewicht zu verlagern.
Anschließend griff er nach dem abgewehrten Arm von Emiras und warf ihn über seine Schulter hinweg zu Boden.

Emiras spürte wie, nachdem seine Schläge abgewehrt wurden, sein Arm umfasst wurde und daraufhin seine Füße den Boden verließen. Caim warf ihn über seine Schulter hinweg und zu Boden, wobei Emiras es gerade noch rechtzeitig schaffte sich ab zu rollen. Das war knapp gewesen. Er ging sofort wieder in einen Angriff über hielt jedoch inne als etwas seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es roch nach Vampir. Aber nicht nach Caim oder seiner Familie. Seine Augen wanderten zu der Richtung aus welcher er den Geruch verfolgen konnte und hörte nun auch besagte Vampire. Es schienen mehrere zu sein. Und sie schienen sich nicht einmal wirklich anschleichen zu wollen. Kurze Zeit später durchbrach die erste Person eine der Hecken des Labyrinths.

"Na endlich.", stöhnte der erste als Caims Freunde nach und nach aus einem Loch in der Hecke stiegen. Caim löste sich aus der Kampfhaltung und trat unauffällig näher an Emiras heran. "Wieso kommt ihr aus der Hecke?", wollte er wissen. "Du glaubst doch nicht ernsthaft das wir uns in diesem Alptraum von Grün zurechtfinden!", entgegnete Leon. "Einfach immer den Kampfgeräuschen oder der Rauchschwate nach.", nickte Ghislain.
Caim seufzte und schüttelte Schulterzuckend mit dem Kopf. "Unverbesserlich aber hätte ich mir denken können."
"Du glaubst doch nicht, das Ghis wirklich den Weg nimmt!?". fragte Louis zurück. "Ne, hast recht. Das hätte Denken vorrausgesetzt.", schmunzelte Caim und grinste frech. Ghislain verzog das Gesicht "Tze." dann mussten jedoch alle lachen.

Wäre Caim nicht schneller als Emiras gewesen, wäre wohl Emiras selbst näher zu seinem Partner getreten, doch dies erübrigte sich nun. Er verschränkte die Arme vor der Brust, legte seinen Kopf leicht schräg und betrachtete das Schauspiel, welches die Vampire im boten. Er empfand es als äußerst amüsant zu sehen, dass Lebewesen solch höheren Alters, in einem Labyrinth noch immer so verloren waren wie Kinder. Doch er zog es vor zu schweigen, da seine Rolle es nicht voraussetzte, dass er mit Adeligen redete, sofern er nicht einen Grund bekam. Er betrachtete die vertrauten Reaktionen, welche sich die Vampire gaben und fühlte etwas Neid, welches in ihm hoch kam. Er hatte nie eine solche Verbundenheit zu `Freunden´ gehabt. Doch er war erleichtert zu sehen das Caim dies offensichtlich erspart worden war. Stattdessen war es ein angenehmes leicht spielerisches Bild, was die Freunde vor seinen Augen ihm boten. Es war also definitiv nicht negativ.

"Wir gehen gleich auf Patrouille.", erklärte Leon. "Haben uns für die erste Schicht gemeldet.", fügte Louis hinzu. "Kommst du mit?", fragte Ghislain doch Caims zögern war eigentlich bereits seine Antwort. Denn er antwortete nicht sofort. "Ich muss erst noch etwas klären.", sagte er. "Seit vorsichtig.", fügte er hinzu.
Die Jungs schauten einander an. "Wenn Caim sich Sorgen macht."
"Ist die Kacke am dampfen.", sagten Leon und Louis. "Sind wir doch immer, mach du dir mal nen entspannten. Wir sehen uns dann später.", meinte Ghislain und die Jungs folgten Caim Welcher zielstrebig den Weg zurück ging. "Wenigstens müssen wir nicht den Weg durch die Hecke zurück gehen.", grinste Leon.
Anschließend trennten sich ihre Wege wieder. Caim schaute seinen Freunden noch etwas nach bevor er zurück in die Villa ging. Dabei spielte er nachdenklich mit seinem Daumen an seinem Mund und biss sich unauffällig in den Finger. Im Gebäude wandte er sich an Emiras und griff ihm mit der Hand am Nacken um ihn etwas zu sich zu ziehen.
Eigentlich wollte er Emiras lediglich einen Tropfen seines Blutes anschmieren, doch ritzte er ihn dabei versehentlich etwas in die Haut hinter dem Ohr. Ohne es zu bemerken, schmiert er ihm genau dort etwas Blut hin. Dass dies später einen däutlichen Effekt auf Emiras haben würde, sollte sich erst viel später zeigen.
"Geh schonmal nach oben, ich komm gleich nach.", sagte er und ging dann zum Studierzimmer seines Vaters um kurz darauf darin zu verschwinden.

Das Spektakel zwischen den Freunden verging schnell, da sich die anderen Vampire schnell verabschiedeten und für ihre Patrouille antraten. Caim und Emiras hingegen, gingen nun zur Villa zurück um den Abend zu beenden. Zumindest glaubte Emiras dies. Der Weißhaarige wusste, dass seinen Partner irgendwas beschäftigte. Sollte er fragen? Bevor er dies konnte wandte sich Caim zu ihm und griff ihm am Nacken um ihn zu sich zu ziehen. Er roch sofort, was Caim vor hatte. Caims Blutgeruch war intensiver als Emiras Wehrwolfdasein. Zumindest wurde dieser Geruch für einen Moment überdeckt. Den kleinen Schnitt hinter seinem Ohr bemerkte er, doch dachte nicht an mögliche Folgen. Schließlich bat Caim ihn, schon einmal vor zu gehen. " Gut. Aber... Ist alles okay bei dir? Du wirkst... noch besorgter als sonst. " brachte Emiras hervor und zeigte somit seine Sorge gegenüber dem Wohlbefinden seines Partners.

Caim schien mit sich zu ringen, der öffnete mehrfach den Mund als wolle er etwas sagen doch schließlich schüttelte er nur den Kopf. "Vermutlich überreagiere ich nur. Bis gleich.", meinte er nur und verschwand im Arbeitszimmer seines Vaters. Die Zeit verging und schließlich öffnete sich die Zimmertüre leise und Caim verschwand in der Finsternis seines Zimmers. Er stand zögernd an der verschlossenen Türe bevor er sich nachdenklich im Nacken rieb und sich schließlich auf die Bettkante setzte. Er achtete nicht auf seinen Weg doch er kannte sich in seinem Zimmer ohnehin aus. Weshalb ihm die Finsternis nichts ausmachte.

Emiras bemerkte die Unentschlossenheit ob Caim auf seine Frage antworten sollte, doch entschied sich dafür es mit Sorge ab zu tun. " Okay, falls was ist, kannst du jederzeit mit mir reden. " stellte er fest und nickte leicht. " Auch wenn du viel hast, worum du dir Gedanken machst, solltest du ab und an auch einmal eine Pause einlegen. Sei dir das von jemanden gesagt sein, welcher vor seinen eigenen Erinnerungen kaum ruhe finden kann. " Er schenkte seinem Lebenspartner ein mattes lächeln und ging schließlich schon einmal in Caims Zimmer, so wie dieser angedeutet hatte. Er zog sich seine Schlafkleider an und machte sich für die Nacht fertig. Schließlich legte er sich schon einmal ins Bett und döste in der Dunkelheit ein. Zumindest bis er die Tür hörte und schritte. Als sich die Matratze schließlich etwas absenkte richtete sich der weißhaarige auf und rieb sich die Augen etwas, ehe er etwas zu Caim rutschte. " Alles okay? " fragte er verschlafen und legte seinen Kopf an den Rücken seines Vampirs. Er atmete dessen Geruch tief ein und gab ein summen von sich, welches Wohligkeit ausdrückte. Offenbar war er nicht ganz wach und wollte seinem Partner dennoch wärme und Zuneigung schenken.

Wortlos hob Caim eine Hand und legte sie Emiras auf den Kopf bevor er seinen leicht neigte und sich an Emiras anlehnte. "Ich bin nicht sicher...", meinte er schließlich nach einer Weile des Schweigens.
"Ich habe ein ungutes Gefühl...", erklärte er verharrte erneut. Doch schließlich begann er sich langsam zu entkleiden.

Emiras schmiegte sich an die Berührungen von Caim. Er empfand diese nämlich als sehr angenehm. Ein leises summen war von ihm zu hören, was wohl ein nachdenkliches Geräusch sein sollte. " ... Ich hoffe dein Gefühl irrt sich. " stellte er schließlich fest und beobachtete seinen Partner, als dieser sich für die Nacht fertig machte. Als dieser fertig war, breitete er seine Arme aus, was eine Einladung für seinen Vampir war, sich zu ihm zu gesellen und seine Nähe an zu nehmen. Immerhin schien der andere sich in der Nacht gerne an Emiras an zu schmiegen, auch wenn das hauptsächlich seiner Körperwärme zu verdanken war.